„Die haben alle Lust auf Bewegung“

Schulsport: Zum zweiten Mal richten die Herrenberg Wanderers an der Pfalzgraf-Rudolf-Schule einen Sporttag für Mädchen aus. Startschuss für eine U-13-Mannschaft nach den Herbstferien.

Der Bewegungsdrang ist nicht zu übersehen. Sogar in der Frühstückspause wird Handstand an der Wand geübt oder auf der Tribüne ein Rad geschlagen. Die Herrenberger Längenholzhalle ist fest in der Hand der Dritt- und Viertklässlerinnen der Pfalzgraf-Rudolf-Schule. Die Herrenberg Wanderers haben zum zweiten Mädchen-Sporttag eingeladen. 80 Schülerinnen dürfen sich an diesem Vormittag im Softball, Breakdance und Judo ausprobieren. „Das erste Mal haben wir das anlässlich des Weltmädchentages gemacht“, erklärt Maite Frey de Mella. Die Premiere kam im vergangenen Jahr so gut an, dass im Frühjahr ein Sporttag für die Jungs angeboten wurde. „Wir sind dann gefragt worden, ob wir das nicht etablieren können“, so Frey de Mella.

Da muss man so rührige Ehrenamtliche wie bei den Herrenberg Wanderers nicht zweimal bitten. Wenn es um die Kinder- und Jugendarbeit geht, setzt der Club alle Hebel in Bewegung. So steht Frey de Mella, Vorstandsmitglied der Wanderers und Organisatorin der Aktion, an diesem Freitagmorgen mit leuchtenden Augen in der Längenholzhalle. „Die haben alle Lust auf Bewegung“, freut sie sich mit Blick auf die Mädchen. An einer Station lernen die Teilnehmerinnen den Umgang mit Ball, Schläger und Handschuh, ein Hallendrittel weiter übt Nathan Kitch vom HipHop-Cafe in Herrenberg mit den Kids die ersten Breakdance-Bewegungen.

Und im kleinen Gymnastik-Raum in den Katakomben dürfen sich die Mädchen beim Judo gegenseitig auf die Matte werfen. „Die Schulterwürfe waren cool“, freut sich Klara aus der 4c. Keine Angst? Die Mädchen winken ab. „Das hat nicht wehgetan“, meint Matilda aus der 4a. Lina aus der 4c hat besonders Spaß am Breakdance. Kein Wunder. „Das mache ich schon jeden Donnerstag“, sagt sie lachend. Und sie ist ganz offensichtlich nicht die Einzige. In der Gruppe, die sich um Nathan Kitch geschart hat, präsentieren einige Kinder bereits klasse Tanz-Moves.

Unter den Schülerinnen gibt es auch Kinder, die bereits im Training bei den Wanderers sind. Geht es nach dem Verein, sollen es noch viel mehr werden. Der Club nimmt den Sporttag zum Anlass ein U-13-Team im Softball zu gründen. Nach den Herbstferien geht es los. Vielleicht ist das etwas für Aliya. „Mir bringt der Umgang mit Schläger und Handschuh Spaß“, sagt die Neunjährige. Das Training wird donnerstags und freitags von 15 bis 16.30 Uhr in der Kreissporthalle im Längenholz stattfinden. Dafür werben Maite Frey de Mella und die anderen Wanderers-Mitglieder in der Halle kräftig die Werbetrommel. Sie hoffen auf regen Zulauf. Wer Lust hat, kann einfach ohne Anmeldung reinschnuppern. „Wir würden uns freuen, wenn es 20 Mädchen werden“, sagt Frey de Mella. 

„Ich glaube, das kann ganz cool werden“, freut sich Lena Eickelmann auf das neue Projekt. Die 17-Jährige, die mit den Wanderers kürzlich Silber bei der U-19-DM geholt hat, wird das Team trainieren. Die Motivation ist groß, die Jugendarbeit zu forcieren. Die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees, Baseball und Softball für die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles in das Programm aufzunehmen, hat bei den Wanderers Euphorie entfacht. Und vielleicht ist ja auch ein Mitglied des Vereins in fünf Jahren dabei. Talente, denen das zuzutrauen ist, hat der Club durchaus. Und über das neue U-13-Softball-Team kommen ganz sicher weitere dazu.

Erschienen im Gäubote am 24.Oktober 2023, geschrieben von Robert Stadthagen, Bild: Holom

Zum ausführlichen Wanderers Bericht geht es hier: www.wanderers.de/detail/news/2-maedchen-sporttag-ein-voller-erfolg-80-maedchen-der-prs-geben-alles-bei-softball-breakdance-und-judo.html