Im achten Inning wird es zappenduster

Baseball: Die Herrenberg Wanderers verlieren in der Verbandsliga das Spitzenspiel gegen die Schriesheim Raubritter mit 5:15 und geben die Tabellenführung an den Gegner ab.

Mit 5:15 haben die Herrenberg Wanderers das Spitzenspiel der Baseball-Verbandsliga gegen die Schriesheim Raubritter verloren. Aufgrund der Ten-Run-Rule war das Aufeinandertreffen nach dem achten von neun Innings beendet. Hat eine Mannschaft nach einem abgeschlossenen Inning mindestens zehn Punkte Vorsprung, ist das Duell entschieden. Die Tabellenführung mussten die Herrenberger damit an den direkten Verfolger abgeben. Die klare Ansage von Wanderers-Trainer Stefan Bischoff lautete aber: „Die Saison ist noch nicht vorbei. Wir spielen noch zweimal gegen Schriesheim.“ Aufgrund der geringen Anzahl der Mannschaften treten alle Teams im Laufe der Saison dreimal gegeneinander an.

Im Duell am Samstag im Ballpark im Längenholz machte die Schlagleistung den entscheidenden Unterschied zwischen den beiden Mannschaften. „Die waren wacher und haben die Hits gemacht. Wir wussten, dass Schriesheim offensiv sehr stark ist“, so Bischoff. „Wir dagegen waren offensiv nicht da und haben zudem Fehler in der Defensive gemacht.“

Die Partie begann ausgeglichen, nach dem ersten Inning lagen die Wanderers mit 1:2 hinten. Timo Stolz hatte für den einen Run auf Seite der Gastgeber gesorgt. Nach einem punktlosen zweiten Inning brach im dritten Durchgang dann das Unheil über die Herrenberger herein. Mit 5:0 entschieden die Raubritter diesen Spielabschnitt für sich und zogen auf 7:1 davon.

Die Wanderers verdauten diesen Rückschlag erstaunlich schnell und kamen durch ein 3:0 im vierten Inning wieder heran. Zunächst einmal ging Coach Bischoff nach einer Schiedsrichter-Entscheidung aber mächtig aus dem Sattel. Bischoff, seine Spieler und die Wanderers-Fans bejubelten einen Run von Timo Stolz, doch der Referee sah ihnen einen Tick zu spät an der Home Plate. Quasi Nase an Nase diskutierte der Trainer die Sachlage mit dem Umpire, konnte ihn aber – wie nicht anders zu erwarten – nicht umstimmen.

Allem Frust zum Trotz folgte der Herrenberger Höhepunkt des ansonsten aus Sicht der Gastgeber eher tristen Nachmittags. Kubilay Yilmaz landete einen der wenigen Wanderers-Volltreffer der Partie und schlug einen Homerun – der erste der Herrenberger in der laufenden Saison. Neben ihm kamen so auch Julien Eickelmann und Benjamin Burkhart nach Hause. So stand es nach dem vierten Inning 4:7 – alles wieder offen. „Nach dem Homerun war ich echt positiv gestimmt“, erklärte Bischoff nach der Partie. „Zumal wir dann im nächsten Inning in der Defensive ein mega Double-Play hatten.“ Vincenz Führmann fischte den Ball mit einem sensationellen Catch kurz hinter dem Mount aus der Luft und nahm damit zwei Gegner aus dem Spiel. Schriesheim blieb im fünften Inning erneut ohne Punkte. Der Haken an der Geschichte: die Wanderers auch. Und daran änderte sich auch in den beiden folgenden Innings nichts, während Schriesheim im sechsten Durchgang mit einem Run auf 8:4 erhöhte.

Im achten Inning wurde es dann zappenduster für die Herrenberg Wanderers. Gleich sieben Runs mussten die Gastgeber dem Gegner gestatten. Nach den ersten beiden wechselte Bischoff auf dem Mount vom stark werfenden Burkhart zu Führmann. Doch der junge Pitcher hatte kein Wurfglück. „An ihm lag es aber nicht“, meinte Bischoff mit Blick auf die weiteren fünf Schriesheimer Punkte in diesem Inning. Damit stand es 15:4 für Schriesheim, als die Herrenberger an den Schlag gingen. Es hätte nun schon einen Mega-Lauf gebraucht, um dem Spiel noch eine Wende zu geben. Darauf hofften die Gastgeber jedoch vergeblich. Ihnen gelang durch Burkhart lediglich der Run zum 5:15 – damit war die Partie vorzeitig beendet. Am kommenden Samstag (13 Uhr) treten die Wanderers nun als Tabellenzweiter beim Tabellendritten Aichelberg Indians an.