„Wir waren schon im letzten Jahr ganz knapp dran und haben dann das letzte Spiel gegen den damaligen Meister verloren“, sagt Henning Berger. In diesem Jahr hat es der Spielertrainer mit der zweiten Mannschaft der Herrenberg Wanderers geschafft. Mit zwölf Siegen aus zwölf Spielen hat das Team die Meisterschaft in der Bezirksliga geholt und steigt in die Landesliga auf. Kein einziges Spiel ging über die volle Distanz von neun Innings. „Wir haben alle Partien über die Mercy Rule gewonnen“, bestätigt Berger.
Ohne die „Gnadenregel“, nach der das Spiel bei entsprechend großem Vorsprung abgebrochen wird, hätte es die Gegner noch schlimmer erwischt. Die Wanderers kannten keine Gnade. Alle Spiele wurden deutlich gewonnen. Zwischen zehn und 23 Punkten lag der Vorsprung des Teams in den einzelnen Duellen. Man kann es nicht anders sagen: Die Wanderers haben die Liga dominiert.
Die Gründe liegen für Berger auf der Hand. „Wir haben auf den Schlüsselpositionen die gesamte Saison über performt. Für das Pitching und Catching haben wir uns zwei Spezialisten dazu geholt“, erklärt Berger. Die beiden Coaches hatten großen Anteil an der starken Leistung des Teams. Der ehemalige österreichische Nationalspieler Harry Kainz kümmerte sich um die Pitcher, der aus Tübingen gekommene Barry Jurich um die Catcher. „Das hat unser Trainerteam vervollständigt. Wir können jedes Detail abbilden“, freut sich Headcoach Berger.
Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg war neben der Qualität auch die Breite des Kaders. „Wir haben eine relativ gute Mischung“, sagt Berger. Neben Routiniers sammeln viele junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs Erfahrung in der zweiten Mannschaft. „Das ist mein Anreiz. Der Umgang mit den vielen jungen Leuten ist schön. Ich war mein Leben lang im Verein“, erklärt Berger, der ursprünglich aus dem Fußball kommt und in der Vergangenheit Trainer beim FV Mönchberg und beim TSV Tailfingen war. Er gibt als Coach etwas von dem zurück, was er als junger Mensch selbst bekommen hat.
Die Arbeit in der Ausbildung junger Spieler wird den Coaches der zweiten Mannschaft nicht ausgehen. „Wir haben zehn Jugendliche, die in die U-18-Mannschaft nachrücken. Die möchten wir bei uns mit einbauen“, sagt Berger.
Das Ziel ist es, die Talente für den Sprung in die erste Mannschaft (Verbandsliga) fit zu machen. Der eine oder andere wird sich in der neuen Saison vielleicht im Landesliga-Team zeigen dürfen. Dort dürfte es dann für die Wanderers in den Spielen ein wenig enger werden als in diesem Jahr. „Ich glaube, dass jeder von den Jungs realisiert, dass es nicht so weiter gehen wird“, sagt Henning Berger.